Wenn es Frühling wird, kreisen hoffentlich wieder die Mauersegler über dem Ort. Sie
verbringen nahezu ihr ganzes Leben in der Luft, sie essen, trinken schlafen und paaren sich sogar manchmal in der Luft. Nur zur Eiablage und Aufzucht der Jungen beziehen sie ein
einfaches Nest in luftiger Höhe mit Material, das sie aus der Luft pflücken, wie z.B. Federn und
Pflanzenreste. Auf dem Boden sind sie sehr hilflos, haben sie doch nur kurze Beinchen, allerdings mit großen scharfen Krallen. Damit konnten sie sich ursprünglich an Felswänden halten. Seit dem
Mittelalter aber teilen sie den Lebensraum mit uns Menschen in Städten und Dörfern. Hohe Gebäude, Kirchen und Schlösser sind ihr Lieblingsbrutplätze; von dort können sie sich fallen lassen und mit ihren eleganten sichelförmigen Flügeln durch die Lüfte segeln, um fliegende Insekten zu jagen. Auch ihre Jungen haben nur
eine Chance, der erste Flug muss gelingen.
Wollen Sie mehr über diese faszinierenden Flugkünstler hören? Dann kommen Sie zu unserem NABU - offen - Nachmittag am 26.März um 16:30 Uhr in Korntal
in der Görlitzstr. 4. Herr Dr. Zwick aus Herrenberg wird dort einen spannenden Vortrag halten, voller
wundervoller Bilder, Videos und eigener Erfahrungen. Kommen Sie zahlreich und genießen Sie diesen Nachmittag mit uns.
1. Begrüßung und Feststellung der Beschlussfähigkeit
2. Bericht der Sprecher über die Jahre 2021 und 2022
3. Aktueller Bericht zum geplanten regionalen Gewerbeschwerpunkt in Müllerheim
4. Bericht über unsere NABU-Jugendgruppe „Die Waldmäuse“ und die NABU-Kindergruppe „Die
Rehe“
5. Bericht des Kassiers und Bericht der
Kassenprüfer
6. Entlastung von Vorstand und Kassier
7. Neuwahl des Kassiers und der Vorstandssprecher
8. Neuwahl der Kassenprüfer
9. Verschiedenes (ohne Beschlussfassung)
Upupa epops
Der Wiedehopf (Upupa epops) ist die einzige europäische von drei Arten der Familie der Wiedehopfe (Upupidae) und zählt zur Ordnung der Rackenvögel
(Coraciiformes). Mit seinem langen Schnabel und den orangen Scheitelfedern mit den schwarzen Punkten, die er bei Erregung aufrichtet, ist er ein echter Hingucker. Er liebt warme
Regionen, weshalb er nur in bestimmten Regionen in Deutschland, wie zum Beispiel dem Kaiserstuhl in Baden-Württemberg, vorkommt. Als Zugvogel verbringt er den Winter in Afrika. Sein
wissenschaftlicher Gattungsname „Upupa“ ist eine Nachahmung des Klangs seines dreisilbigen „upupup“-Balzrufes.
Er ist einer der auffälligsten heimischen Brutvögel. Sein dunkler Schnabel ist bis zu sechs Zentimeter lang. Kopf, Nacken und Hals sind wie seine Scheitelfedern
orange-braun gefärbt. Die Spitzen der Scheitelfedern sind schwarz. Der Rücken und breiten Flügel sind schwarz-weiß gebändert, die Schwanzfedern schwarz.
Seine Beute jagt er am Boden. Zum Brüten nutzt er Spechthöhlen, Nischen, Mauerspalten, Steinhaufen oder auch Nistkästen. Er braucht wenig Nistmaterial und formt
manchmal lediglich eine Mulde, in die die Eier gelegt werden. Die markante Haube richtet er auf, wenn er gerade gelandet ist.
Nach dem erfreulich großen Interesse an den Informationen über Fledermäuse allgemein und speziell in Korntal-Münchingen, die uns Amélie Epperlein und Julia
Ohl-Schacherer beim "NABU offen"-Abend am 11. März 2019 vorgestellt haben, stellen wir hier eine Übersicht mit Pflanzen für einen fledermaus-freundlichen Garten zum Download ins Netz.
Unsere Bitte an Spaziergänger und Hundehalter
Jeder hat das Recht auf Erholung in der freien Landschaft, jedoch ist er auch verpflichtet, sorgsam mit der Natur umzugehen und Rücksicht auf die Wildtiere zu
nehmen. Natürlich fällt es vielen Hundebesitzern schwer, ihre Hunde an der Leine zu führen, da ihre Haustiere sich wohl fühlen sollen. Aber denken sie auch an die wild lebenden Tiere, wenn
ihre geliebten Vierbeiner Auslauf in die Natur bekommen?
Freilaufende Hunde sind für Vögel ein bedrohlicher Störungsfaktor. Denn zahlreiche, auch bei uns heimische Vogelarten wie Feldlerche, Goldammer, Schafstelze
oder Rebhuhn, brüten am Boden oder in Bodennähe, und das nicht nur auf Wiesen, sondern auch an Wegrändern, in Hecken und Gräben, auf Brachland. Taucht nun Mensch oder Hund im Nestumfeld auf,
gerät der Vogel in Panik und verlässt fluchtartig sein Gelege oder seine Jungen. Die aufgeschreckten Vogeleltern trauen sich erst zurück, wenn wieder Ruhe eingekehrt ist. Dann aber kann es zu
spät sein: Eier kühlen rasch aus und sterben ab. Auch Jungvögel können auskühlen oder verhungern, wenn ihre Eltern sie längere Zeit verlassen müssen.
In Naturschutzgebieten herrscht generell Leinenpflicht. Aber auch außerhalb sollten alle Naturfreunde speziell in der Brutzeit (Anfang April bis Ende Juli)
bedenken, wie störempfindlich Wildtiere und ihr Nachwuchs sind, und in dieser Zeit mit ihren Hunden auf den Wegen bleiben. Die Natur wird es ihnen danken!
(Quelle: Vogel- und Naturfreunde Merklingen e.V.)
Auch in diesem Jahr werden zwischen Ende Februar und Ende März auf 8 Transekten in Korntal-Münchingen balzende Rebhühner gezählt. Erste Ergebnisse scheinen
allerdings darauf hinzudeuten, dass die schon im Vorjahr beobachtete Konzentration verbliebener Reviere auch 2022 nicht überwunden werden konnte. Auf mehreren Transekten, wo vor drei Jahren noch
balzende Hähne gehört und teilweise gesehen wurden, gab es nun schon im zweiten Jahr "Nullzählungen".
... und diesen Artikel, den wir im Amtsblatt von Korntal-Münchingen im Vereinsteil veröffentlichen wollten, wurde von der Stadtverwaltung
blockiert!
In der Ludwigsburger Kreiszeitung vom 20.11.2021 erschien der folgende Artikel:
Alte Termine liegen in eigenem Archiv unter "Termine"
Liebe Mitglieder des NABU Korntal-Münchingen,
am Ende dieses Jahres wenden wir uns mit einem Weihnachtsbrief an Sie, der das Programmheft für 2021 ersetzen wird. Sicherlich wird
Ihnen nicht entgangen sein, dass wir alle Angebote im Programmheft des letzten Jahres wegen der Corona-Pandemie und der daraus entstehenden Einschränkungen absagen mussten.
Daher haben wir uns entschlossen, dieses Jahr keinen Programm-Flyer drucken zu lassen, sondern Sie spontan zu informieren, sobald es
möglich ist, etwas gemeinsam zu unternehmen.
Es gibt ja jetzt eine ganze Menge schöner Unternehmungen, die für das letzte Jahr geplant waren, nachzuholen, und wir hoffen, Ihnen
bald wieder kundig geführte Spaziergänge in Korntal-Münchingen und in der Umgebung anbieten zu können. Leider ist die Situation aktuell noch nicht abschätzbar und so bleibt uns nichts übrig, als
erst einmal abzuwarten, denn die Gesundheit aller geht vor.
Schauen Sie doch ab und zu im Internet auf unsere Website oder im Amtsblatt auf die Ankündigungen in der Rubrik ‚Umweltvereine’. Dort
können Sie zu gegebener Zeit unsere neuen Termine mit einem Vorlauf von ungefähr zwei Wochen finden. Auch die Einladung zur Vollversammlung wird dort erscheinen. Wir haben die Hoffnung, dass sie
im ersten Viertel des Jahres 2021 stattfinden kann.
Wenn Sie Fragen haben, können Sie uns natürlich auch gerne telefonisch oder per E-Mail kontaktieren.
Wir bitten Sie um Verständnis und danken Ihnen dafür.
Wir danken Ihnen auch, dass Sie uns und damit der Natur in Korntal-Münchingen den Rücken stärken. Wir müssen dafür Sorge tragen, dass
sie im Schatten der neuen schweren Probleme nicht völlig vergessen wird.
Zu guter letzt wünschen wir Ihnen allen ein besinnliches und friedliches Weihnachtsfest, einen Spaziergang im stimmungsvoll
verschneiten Wald, einen weiten Blick über Wiesen und Felder unseres hügeligen Landes oder lassen Sie sich verzaubern von geheimnisvoll glitzernden Regentropfen auf zarten Zweigen oder dem
wehmütigen Gesang eine Rotkehlchens. Und natürlich hoffen wir auf einen guten Beginn für das Jahr 2021 – vielleicht sogar ohne Feuerwerk!
Wir zählen auf Sie, bleiben Sie gesund!
Der Vorstand der NABU-Gruppe
Korntal-Münchingen
Zum Schluss noch ein schöner und durchaus philosophischer Gedankengang :
Ein Samenkorn lag auf dem Rücken,
Die Amsel wollte es zerpflücken,
Aus Mitleid hat sie es verschont
Und wurde dafür reich belohnt.
Das Korn, das auf der Erde lag,
Das wuchs und wuchs von Tag zu Tag.
Jetzt ist es schon ein hoher Baum
Und trägt ein Nest aus weichem Flaum
Die Amsel hat das Nest erbaut;
Dort sitzt sie nun und zwitschert laut.
Joachim Ringelnatz
Auf Einladung des BUND-Ortsverbandes Korntal-Münchingen hielt Frau Sabine Holmgeirsson, Fachberaterin für Bienen und Pflanzenschutz des NABU Landesverbandes Baden-Württemberg am vergangenen
Mittwoch einen sehr interessanten Vortrag in der Stadthalle Korntal, der mit gut fundiertem Fachwissen viele verschiedene Aspekte dieses wichtigen Themas beleuchtete. Honig- und Wildbienen
leisten einen unersetzlichen Beitrag zur Befruchtung zahlreicher Nutzpflanzen bei uns. Insekten allgemein sind aber auch die Basis zahlreicher Nahrungsketten in der Natur, so dass deren Rückgang
nicht ohne Auswirkung auch auf unsere menschlichen Lebensgrundlagen bleiben kann.
Es gibt viele Ursachen für das Insektensterben: Die Zersiedelung unserer Landschaft durch immer neue Wohn- und Industriegebiete, Überdüngung und häufiges Mähen von Wiesen mit Silage, aber auch
die Verarmung vieler Gärten an Blühpflanzen (Negativbeispiel: geschotterte Gärten mit einigen wenigen Koniferen), das alles nimmt vielen Insekten ihre Lebensgrundlage für Nahrungssuche und
Fortpflanzung. Zusammen mit der Zerschneidung der Landschaft durch immer neue Straßen führt dies auch zu einer zunehmenden Inselbildung der Lebensräume und damit zu einer genetischen Verarmung
vieler Arten. Unbestritten ist jedoch auch, dass der intensive Einsatz von Fungiziden, Insektiziden und Herbiziden – zusammen als Pestizide bezeichnet – hierbei eine ganz wesentliche Rolle
spielt.
Frau Holmgeirsson legte in diesem Zusammenhang großen Wert darauf, dass man nicht nur mit dem Finger auf „die böse industrialisierte Landwirtschaft“ zeigen darf. Gerade bei uns in
Baden-Württemberg mit unserer meist kleinteiligen Landwirtschaft und der vielfach praktizierten Fruchtfolge muss man diese Problematik differenzierter betrachten als in nord- und ostdeutschen
Gebieten mit wirklich großen Betrieben und riesigen einheitlichen Anbauflächen. Erschreckend und für viele Zuhörer neu war, dass ein unverantwortlich hoher Anteil der in Deutschland verkauften
Pestizide im Hobby-Gärtnerbereich eingesetzt wird – oft ohne die notwendige Fachkenntnis (und meist ohne dass das „Kleingedruckte“ gelesen wird).
Dies ist ein Feld, wo jeder Gartenbesitzer und Pächter, aber auch die Städte und Gemeinden, ihren Beitrag zu einer Verbesserung der Situation leisten können, und sicherlich werden viele der
Zuhörer ihre eigene Vorgehensweise gegen „Schadinsekten“, „Unkräuter“ und Blattkrankheiten kritisch hinterfragen und künftig ändern.
Umso bedauerlicher ist es, dass kein Vertreter der Stadtverwaltung Korntal-Münchingen oder der Stadtgärtnerei sich die Zeit nehmen konnte (oder wollte?), bei diesem wichtigen Thema anwesend zu
sein. Hatte man nach Diskussionen im Vorfeld Angst vor der Landwirtschaft, sich in irgendeiner Richtung positionieren zu müssen? Zur Beruhigung von Bürgermeisteramt und Umweltstelle sei deshalb
betont, dass in der offenen Diskussion alle Landwirte, die sich zu Wort meldeten, ihre „positive Überraschung“ über Frau Holmgeirssons Vortrag betonten. Bei aller unterschiedlichen Bewertung im
Einzelnen war es allgemeiner Konsens, dass Lösungen für die gesamte Problematik des Pestizid-Einsatzes in der Landwirtschaft im Gespräch miteinander (und nicht übereinander) gesucht werden
müssen. Blühstreifen entlang von Wegen sind sicherlich ein guter Ansatz, aber es gibt hier noch viel Potenzial für Verbesserungen, das gemeinsam erarbeitet, bewertet und umgesetzt werden sollte.
Wer anders als die Stadtverwaltung könnte solche Gespräche von Landwirtschaft, Umweltverbänden und Stadt organisieren und moderieren?
Günter Zerweck